Schon seit vielen Jahren begeistert die Aquaristik viele Menschen. Doch während es Fische schon lange in die heimischen Becken geschafft haben, sind die Garnelen für viele noch echtes Neuland. Nano Becken sind ideal für Garnelen, aber auch in größeren Aquarien können sie im Artenbecken oder im Gemeinschaftsbecken perfekt gehalten werden. Was aber, wenn Garnelen krank werden? Woran lassen sich kranke Garnelen erkennen, und was hilft? Wichtiger noch als die eigentliche Behandlung, es erst gar nicht zu einem Krankheitsausbruch kommen lassen. Denn, sind die Garnelen gesund, fit und aktiv, macht es einfach nur Spaß sie zu beobachten und zu umsorgen.
Warum werden Garnelen krank?
Nicht immer ist es leicht, Krankheiten bei Garnelen zu erkennen. Aber warum werden Garnelen überhaupt krank? Wirklich gesunden und perfekt gehaltenen Garnelen machen Erreger wie Bakterien oder Pilze oft nur wenig aus. Leiden die Tiere aber unter Stress oder schlechten Haltungsbedingungen, sind sie anfälliger für die diversen Garnelenkrankheiten. Auch Parasiten haben dann ein leichteres Spiel. Umso wichtiger ist es also, bei der Haltung von Garnelen auf gute Bedingungen zu achten. Falsches Futter, zu viel Stress oder schlechte Wasserwerte können das Immunsystem der Garnelen schwächen, und Krankheiten haben ein leichteres Spiel.
Garnelen – die häufigsten Erkrankungen und Erreger auf einen Blick
Es gibt mehrere Ursachen und Erreger für Erkrankungen bei Garnelen. Dabei ist es wichtig zu wissen, längst sind nicht alle Erkrankungen und Ursachen erforscht und bekannt. Garnelen haben erst vor wenigen Jahren den Einzug in die heimischen Aquarien geschafft. Umso wichtiger, Krankheiten möglichst einfach ganz zu verhindern. Die nachfolgenden Krankheiten treten bei Garnelen am Häufigsten auf:
Die bakterielle Infektion
Bakterien befinden sich in jedem Aquarium. Und, in der Regel sind die auch nützlich und gut. Sind die Garnelen fit und haben ein gutes Immunsystem, machen ihnen Bakterien oft nichts aus. Anders aber sieht es aus, wenn die Tiere ohnehin schon geschwächt sind. Dann können die Bakterien zu Infektionen führen. Eine schlechte Hygiene im Wasser, schlechtes Futter oder verstorbene Artgenossen können die Anzahl der Bakterien in die Höhe treiben, was ebenfalls zu mehr Infektionen führen kann.
Erste Anzeichen für eine bakterielle Infektion bei Garnelen sind verminderte Aktivität, Probleme bei der Häutung, weniger Futteraufnahme, verminderter Wachstum, Farbverlust, ein weißes Hinterteil sowie ein vermehrtes Sterben. Dabei können die Infektionen sowohl die inneren als auch die äußeren Organe befallen. Je nach Befall können sich unterschiedliche Symptome zeigen.
Bei der möglichen Behandlung der bakteriellen Infektion kommt es auf den Zeitpunkt der Infektion an. Zu Beginn können natürliche Hilfsmittel wie Seemantelbaumblätter oder Bananenblätter gegen die Infektion eingesetzt werden. In einem späteren Stadium müssen dann nicht selten Medikamente zum Einsatz kommen. Leider führen viele bakterielle Infektionen zum Tod vieler Garnelen. Wichtig bei jeder bakteriellen Infektion, unbedingt auf eine bessere Hygiene im Becken achten, und für möglichst perfekte Haltungsbedingungen sorgen.
Pilzerkrankungen
Auch hier gilt, gesunden Tieren mit einem guten aktiven Immunsystem können Pilze in der Regel nur wenig anhaben. Gelangen aber Pilze in das Becken, meist werden sie durch die Nahrung aufgenommen, und sind die Tiere schon geschwächt, kann das problematisch werden. Denn, im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit gestaltet sich die Behandlung schwierig, nicht selten sterben die Garnelen.
Pilzerkrankungen sind in der Regel mit bloßem Auge nicht zu sehen. Lediglich die falsche Pilzerkrankung ist als Flaum auf den Tieren zu erkennen. Daher wird sie auch als Pelzkrankheit bezeichnet, der Flaum wird durch Einzeller gebildet.
Spezielle Bäder gegen Pilze oder ein kurzer Aufenthalt in einem Becken mit weniger Salzgehalt können, insbesondere im Anfangsstadium, für Abhilfe sorgen. Besonders tragende Weibchen sollten behandelt werden, so dass sich die Pilzerkrankung nicht auf die Jungen übertragen kann. Nach dem Pilzbefall ist Hygiene das A und O. Das Becken muss gründlich gereinigt werden.
Die Rost- und Brandfleckenerkrankung
Eigentlich ist diese Erkrankung keine eigenständige Erkrankung. Vielmehr können die dunklen Flecken ein Symptom sein, sowohl für eine Pilzerkrankung als auch für eine Infektion im Allgemeinen.
Der Panzer ist für die Garnelen eine Art Schutzschild. Daher sind sie rund um den Zeitpunkt der Häutung besonders empfindlich. Wird der Panzer verletzt, haben Keime und Bakterien leichtes Spiel, dunkle braune Flecken sprechen für die Rost-und Brandfleckenerkrankung.
Oft bedarf es keiner Behandlung, bleibt es bei einem Fleck, so wird dieser meist mit der nächsten Häutung abgeworfen. Werden es aber mehr Flecken, oder kommt es bei der Häutung zu Problemen, so muss die Erkrankung behandelt werden. Wichtig ist dann eine gute Qualität des Wassers. Des Weiteren gibt es spezielle Tinkturen, die die betroffenen Stellen desinfizieren und die Erreger abtöten sollen. Gelingt das nicht, ist das nicht selten das Todesurteil für die Garnelen. Betroffene Tiere müssen dann unter Umständen auch abgetötet werden.
Die Garnelenassel
Diese Assel ist eine Wasserassel. Dieser Parasit misst etwa einen Zentimeter und siedelt sich meist am Kopf der Garnelen an. Das Stechen und Beißen der Garnelenassel schwächt das Immunsystem der Garnele. Umso wichtiger, diesen Parasiten frühzeitig zu erkennen. Ohne Zutun können die Garnelen auch an den Parasiten sterben. Entdeckte Asseln sollten zunächst mit einem in Alkohol getränkten Tupfer betäubt werden, und können dann, sobald sie etwas locker lassen, mit einer Pinzette vorsichtig entfernt werden. Dies kann unter Umständen problematisch und auch gefährlich für die Garnele werden, denn hier besteht eine große Verletzungsgefahr. Bei starkem Befall sollte das ganze Becken mit einem speziellen Mittel gegen Parasiten behandelt werden. Grundsätzlich können Parasiten durch neue Pflanzen, neue Tiere oder auch Futter ins das Aquarium gelangen.
Sonstige Parasiten
Die Garnelenassel ist nicht der einzige mögliche Parasit für Garnelen. Auch diverse Würmer und Egel können zum echten Problem werden. Das Problem, einige Arten legen sogar Eier auf und in den Garnelen ab. Saugwürmer, Hakenwürmer und Co. sind meist nur schwer zu entdecken. Wird ein Befall erkannt, kann der Tierarzt helfen. Er kennt das passende Medikament sowie die richtige Dosierung.
Garnelenkrankheiten effektiv vorbeugen
Gesunde und aktive Garnelen sind meist weniger anfällig für Garnelenkrankheiten. Die richtigen Haltungsbedingungen sind hier das A und O. Im Einzelnen können folgende Punkte Garnelenkrankheiten verhindern bzw. minimieren:
Wasserwerte
Nur im passenden Wasser fühlen sich Garnelen wohl. Temperatur, Wasserhärte, PH-Wert, alles muss stimmen. Je nach Art gibt es unterschiedliche Haltungsbedingungen.
Futter
Das richtige Futter ist für Garnelen besonders wichtig. Für eine gute Häutung brauchen sie das passende Futter mit ausreichend Vitalstoffen.
Wasserhygiene
Diese sollte immer eine wichtige Rolle spielen. Regelmäßige Wasserwechsel, mäßiges Füttern, das Entfernen von abgestorbenen Pflanzen oder Artgenossen sind ein Muss.
Gruppenhaltung
Garnelen sind Gruppentiere. Nur in der Gemeinschaft fühlen sie sich wohl. 3-5 Tiere pro Art sind ein Muss, mehr ist besser.
Werden diese Punkte beachtet, ist das ein wichtiger Beitrag zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit der Garnelen. Und dann haben Krankheiten eine geringere Chance.
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